Straßenverzeichnis
Als ich Anfang der 1980er Jahre nach St. Pauli kam, haben mich die Straßennamen in meinem Viertel, dem Karolinenviertel, und in ganz St. Pauli fasziniert. Allerdings gab es damals nur sehr wenig Literatur zu diesem Thema, da die Bücher über die Bedeutungen der Hamburger Straßennamen meist schon Jahrzehnte alt waren (siehe z.B. EStH). In späteren Jahren versuchten Geschichtswerkstätten und Stadtteilarchive aus einigen Stadtteilen Hamburgs – darunter auch das St.Pauli-Archiv – eine systematische Übersicht über die Straßennamen in ihrem „Einzugsgebiet“ zu erstellen, da sich ein zunehmendes Interesse an solchen Informationen abzeichnete.
Nach vielen Jahren des spürbaren Mangels haben sich die beiden Autoren Horst BECKERSHAUS und Christian HANKE 1997 endlich die Mühe gemacht, systematische Straßenverzeichnisse der Hansestadt Hamburg mit historisch-topographischen Erläuterungen herauszugeben.
Diese Verzeichnisse waren für meine Forschungen äußerst hilfreich und haben mir viele neue Informationen geliefert. Allerdings weisen auch sie – so verdienstvoll und informativ sie für die Gesamtstadt sind – im Detail einige Mängel auf, da sie sich auf kurze Erläuterungen beschränken müssen.
Es folgen einige abschließende Worte aus einem kleinen Buch mit dem Titel „Quickborn-Bücher zur hamburgischen Kulturgeschichte“ aus dem Jahr 1922:
„Die im vorstehenden besprochenen Straßennamen haben ihre ursprüngliche Bedeutung längst verloren; sie sind zu Eigennamen geworden. Sie sind nicht als etwas Nebensächliches und Unbedeutendes zu behandeln; sie geben vielmehr an ihrem Teil dem Freunde der vaterstädtischen Geschichte und Heimatkunde nicht zu unterschätzende topographische und kulturgeschichtliche Hinweise auf das Werden unserer Stadt, und auf Sitten und Gebräuche in ihr in früherer Zeit. Andrerseits geben sie uns zuweilen auch schwer lösbare Rätsel auf, und es ist nicht angebracht, den einen oder anderen Straßennamen, dessen Bedeutung nicht gleich sinnfällig ist, nur nach dem äußeren Klang des Wortes erklären zu wollen. Bei der großen Verstreutheit des Materials bedarf es vieler Mühe, um das Richtige zu erforschen, und es ist nicht immer bestimmt zu sagen, ob das mit Mühe Gefundene auch wirklich vor der Kritik bestehen kann und wird.“
(C.Rud.SCHNITGER: Plattdeutsche Straßennamen in Hamburg. Hamburg. 1922)
Die ungarische Straße Die Ungarische Straße gilt als eine der schönsten Straßen in Hamburg. Sie wurde nach der Hauptstadt Ungarns benannt und ist eine kleine Straße, die mitten durch die Stadt führt. In ihrer Blütezeit war sie als „Judenstraße“ bekannt, denn im 19. Jahrhundert beherbergte sie viele jüdische Geschäfte und Einwohner in Hamburg. Dies machte
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