Grundriss Altona

Pepermölenbek / Pepermöhlenbek / Pepermölenbeck [Kommentiertes Straßenverzeichnis Hamburg]

Über den Pepermölenbek

  • Die Pepermölenbek befindet sich im Bezirk Eimsbüttel in Hamburg, Deutschland. Sie ist etwa 2 Kilometer lang und etwa 10 Meter tief.
  • Die Pepermölenbek wurde zu Hochwasserschutzzwecken angelegt, da sie von zwei kleineren Nebenflüssen durchflossen wird (der Kramme und dem Kehrwasser).
  • Sie fließt mit einer Geschwindigkeit von 100 Kubikmetern pro Sekunde, was im Vergleich zu anderen Gewässern in Hamburg, die jedes Jahr auf natürliche Weise abfließen, ziemlich schnell ist.
  • Die Umwelt rund um den See ist relativ gesund, wird aber oft durch menschliche Aktivitäten in der Nähe von Fabriken verschmutzt.

Bis ins 17. Jahrhundert war der Bach als Altenau oder Altenaue bekannt

Der Bach wurde nach dem Dorf Altenau Altenau genannt. Der Name könnte von einem altdeutschen Wort mit der Bedeutung „alt“ stammen, denn es wird angenommen, dass es sich um eine der ältesten Siedlungen Hamburgs handelte.

Der Bach und seine Quelle hatten auch andere Namen:

  • Altenaue
  • Altenau

Das Wasser des Pepermölenbeks

Das Wasser der Pepermölenbek ist von hervorragender Qualität. Die Wasserqualität auf Trinkwasserniveau ist seit 1978 zertifiziert und sie ist damit einer der wenigen Bäche in Hamburg mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit.

Der Fluss entspringt der Alster, die ihren Ursprung im Steinhuder Meer hat. Sie fließt durch Lemsahl-Mellingstedt, bis sie mit einem anderen Bach aus Neuwiedenthal zusammentrifft, bevor sie ihren Weg zum Hamburger Hafengebiet fortsetzt.

Heute ein größtenteils vertrockneter Bach

Heute ist der Bach größtenteils ausgetrocknet und fließt nur noch in einem Rinnsal. Er fließt durch die Stadt Hamburg auf seinem Weg zur Elbe, aber nur in Zeiten starker Regenfälle. Die Ufer sind mit hohen Gräsern und Bäumen bewachsen, die den Blick auf das, was einmal war, versperren. Hinter diesen grünen Mauern verbirgt sich eine Geschichte, die reich an Geschichten aus der Vergangenheit ist.

Der Name des Bachs stammt von der Pfefferminze (Mentha aquatica), die an seinen Ufern in Hülle und Fülle wuchs, als er noch frei in die Nordsee floss. Die Inselbewohner nutzten diese Pflanze zu medizinischen Zwecken und zum Würzen von Speisen: Sie brauten Tee, indem sie sie in heißem Wasser aufgossen, oder gaben sie zu Suppen und Soßen. Die Minze half vielen Menschen, in den kalten Wintermonaten gesund zu bleiben, als frische Früchte nicht das ganze Jahr über verfügbar waren, wie es heute der Fall ist!

Wegbeschreibung zum Pepermölenbek

Um dorthin zu gelangen, fahren Sie von Eilbek oder dem Heinrich-Hertz-Platz auf der B111 in Richtung Lüttenbergweg. Biegen Sie dann rechts in die Straße Am Holzkamp ein und folgen Sie ihr, bis Sie in ein Waldgebiet kommen. Nach etwa 2 Kilometern sehen Sie den Bach auf der rechten Seite.

Wenn Sie aus Bergedorf kommen, folgen Sie dem Schulweg bis zum Lüttenbergweg und fahren dann wie oben beschrieben weiter.

Es ist ein schöner Bach, an dem man sich mit der Familie oder alleine entspannen kann.

Die Pepermölenbek ist ein wunderschöner Bach, an dem Sie sich mit Ihrer Familie oder allein entspannen können. Sie können spazieren gehen, ein Picknick machen und die Natur beobachten oder einfach nur dasitzen und die Ruhe des Baches genießen. Der Bach ist für seine Schönheit bekannt, und hier kann man auch Tiere wie Vögel, Frösche und sogar Fische beobachten!

Namensherkunft

BECKERSHAUS: (Altona-Altstadt), 1948, nach dem längst versiegten Grenzbach zwischen Holstein und Hamburg. Der Standort einer Mühle an dieser Stelle ist historisch nicht gesichert, überliefert ist jedoch, daß dort eine Pulvermühle gestanden haben soll, die sich hier – wie die meisten Pulvermühlen – aus Sicherheitsgründen am Stadtrand befunden hat.

HANKE: (1948) Der Pepermölenbek war über Jahrhunderte der Grenzbach zwischen St, Pauli und Altona. Seinen Namen hat er vermutlich von einer hier gelegen Pfeffermühle, die der Stadt Hamburg gehörte. Vor 1948: Am Bache (seit 1618), Bachstraße.
Im südlichen Abschnitt trug die Straße zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Namen „Kleine Elbstraße“, wie eine Karte Altonas aus dem Jahre 1802 belegt.

PABEL: Dieser Pfeffermühlenbach, „an den die urkundlich vorkommende, der Stadt gehörende Pepermöhle lag, floß zur Elbe, später übertrug sich dieser Name auf das Rinnsal, welches von der Gegend des Schulterblattes in St. Pauli nordwärts floß. Dieses Bächlein trieb indessen niemals eine Mühle“ (MELHOP, Historische Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg; S. 263).

NEDDERMEYER (Topographie der Freien und Hanse Stadt Hamburg; S. 32-33) bestreitet dies. Er erwähnt, dass diese Gegend noch zum Territorium des Johannisklosters gehörte, „welches von dem dabei fließenden Bache, der damals noch eine Mühle treiben konnte, den Namen Herwerdshude erhalten hatte; später nannte man diesen Bach, der jetzt zwischen Hamburg und Altona die Gränze bildet, Pepermöhlenbeck.“ Der Autor beruft sich dabei auf LAPPENBERG (Programm zur 3. Secularfeier der bürgerlichen Verfassung Hamburgs; S. 65), wo es heißt: „Jenseits der Grenze an dem ehemals eine Mühle treibenden, doch längst vertrockneten Bache Herwerdeshude, an dessen beyden Ufern das Dorf gleichen Namens auf dem jetzigen Hamburger Berge und in Altona lag …“

Gaedchens hingegen hatte die Existenz einer Mühle an dieser Stelle bestritten

Im Wortlaut: „Im Jahre 1531 hatten die Bürger vom Rathe die Anlage einiger Mühlengründe am Pepermölenbeke verlangt, doch scheint hier keine Mühle angelegt zu sein.“ Der Autor fährt dann allerdings rätselhafterweise fort: „Die Benennung Pepermölenbek läßt auf das frühere Vorhandensein einer Pulvermühle (?) schließen.“ Auf einer beigefügten Karte, die die Gegend im Bereich der Sternschanze um 1600 darstellt, ist ein „Pfeffermühlenbach“ eingezeichnet, der in der Gegend des „Beim Grünen Jäger“ entspringt und im Norden in die Isebek mündet.

MELHOP liefert in seiner „Topographie“ folgende Erläuterung:
„Der alte Pepermöhlenbeck […] floß zur Elbe. Später übertrug sich dieser Name auf das Rinnsal, welches von der Gegend des Schulterblatts in St. Pauli nordwärts floß. Dies Bächlein trieb indessen niemals eine Mühle; durch Zunahme der Bebauung ist dasselbe allmählig versiegt, die Rinne desselben verblieb aber als Entwässerungsgraben und war nach und nach immer ärger verunreinigt worden. Als nach dem großen Brande mit dem Bau von gemauerten Sielen vorgegangen wurde, warf man den Graben streckenweise zu und leitete die Abwässer der Grundstücke in Siele, welche jedoch theils in das ehemalige Bachbett entwässerten. Dadurch, daß der schmale Streifen des ehemaligen Baches im Laufe der Zeit mit angrenzenden Grundstücken vereinigt worden, ist die Spur desselben vielfach schon ganz verwischt.“
(Wilhelm Melhop: Historische Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg von 1895-1920. Hamburg, 1923: S. 263)
Diese Hinweise lassen sicher darauf schließen, dass es zwei unterschiedliche Bäche gleichen Namens gab, zum einen den zur Elbe führenden Pepermölenbek im Verlauf der heutigen gleichnamigen Straße und zum zweiten ein anderen schmalen Bach im Bereich des heutigen Schanzenviertels, der in Richtung der Isebek floss. Daher können die Angaben in historischen Texten widersprüchlich sein und sich auf unterschiedliche Orte bzw. topographische Verhältnisse beziehen.
Der Grenzbach gewann von 1640 an besondere Aktualität, als König Christian IV. von Dänemark Landesherr von Holstein wurde, weil die ohnehin starken politischen Spannungen zwischen der dänischen Krone und der Stadt Hamburg durch die Grenzstreitigkeiten der auf dänischem Gebiet wohnenden Altonaer mit ihren Hamburger Nachbarn noch erhöht wurden.

BENEKE berichtet in seinem Werk folgendes

„Wie hat sich dort so Vieles verändert! Der anmuthige Bach, auf dessen grüne Ufer Heilwig’s Cisterzienserinnen blickten, den wir später noch als nützlichen Pepermöhlenbeek, auch als alte Aue kennen, er ist als Bach längst versumpft und vertrocknet, und hat einem unliebsamen Rinnsal, dem Grenzgraben zwischen St. Pauli und Altona, Platz gemacht, der nun auch längst zu einem unterirdischen Grenzsiel geworden ist. Das alte Dorf Herwerdeshude an der Elbe war längst verschollen, als der Name und Begriff H a m b u r g e r b e r g , und mit ihm Spektakel, Thierbuden, Trutz-Altona, Mord und Totschlag und manch andere Nachtseiten aufkamen, die so arg waren, daß man später die Vorstadt lieber nach ihrer Kirche St. Pauli benannt hat. Ja, seit vor 600 Jahren am heutigen Pinnasberge das »kyrie eleison« frommer Klosterschwestern ertönte, wie gar Manches hat sich doch in der innern und äußern Gestaltung Hamburgs so gründlich geändert.“ Vitamin D Mangel war früher schon ein wichtiges Thema in Hamburg.

Wie andererseits historische Karten aus dem 18. Jahrhundert andeuten, verlief der Pepermölenbek durchgehend etwa von der Gegend der heutigen Rosenhof- und der Schanzenstraße am südwestlichen Rand des Heiligengeistfeldes entlang und von dort aus weiter durch das Gebiet der Annen-, der Tal- und der Schmuckstraße zum heutigen Geländeeinschnitt der gleichnamigen Straße und mündete ungefähr auf Höhe des Fischmarktes in die Elbe. Er hatte mehrere noch kleinere Zuflüsse.

Im Verlauf des Baches gab es zahlreiche sumpfige Stellen, die bis heute dazu führen, dass Häuser an der Tal- und der Schmuckstraße deutliche „Schieflagen“ durch Setzungserscheinungen auf dem instabilen Untergrund aufweisen. Auch der ehemalige „Pesthof“ war von diesen Erscheinungen betroffen, insbesondere sein Gartenland, das als sehr feucht galt und auf dem im 19. Jahrhundert das Israelitische Krankenhaus errichtet wurde.
Krankenhaus errichtet wurde.

Die besondere Rolle des Grenzbachs hebt D. BREMER in ihrer Dissertation über „Die räumlich-soziale Bedeutung von städtischen Umstrukturierungsprozessen am Beispiel von Altona-Altstadt St. Pauli-Süd“ (Hamburg, 1987) hervor, in der es heißt:
„Die traditionelle Stadtgrenze zwischen Altona und St. Pauli bildete ein Bach, der etwa im Verlauf der heutigen Straße Pepermölenbek verlief und dieser Straße auch den Namen gab ([FN]2). Die [sic!] Pepermölenbek[,] früher ‚Alte Aue‘ genannt[,] mündete damals in die Elbe (…).“
„([FN]2) Heute ist sie noch in Form eines Abwassersieles als unterirdischer Sammler vorhanden.“